Geschichte

Shit Lot Em Schnapsglas

Schit–Lot–Em… wie er entstand!

Shit Lot Em Etikett
Ort des Geschehens: Stettin, Grüne Schanze 1 – 5
Fa. Sellin & Kasten, Spirituosen
Zeit: Mitte der 1920er Jahre

In der Gaststätte der Fa. Sellin & Kasten spielten 4 Herren regelmäßig Skat am Stammtisch. Es handelte sich dabei neben dem Firmenchef, Willy Kasten, um einen Apotheker, einen Lehrer und einen vierten Spieler, dessen Beruf ebenso wenig überliefert ist wie die Namen der 3 Freunde des Hausherrn.

Während der langen Winterabende blieb natürlich Zeit für dies und jenes und so erzählte Willy Kasten von seiner Idee, einen eigenen Schnaps herzustellen, den sonst keiner hat.

 

Und so wurde viel geredet von dem Schnaps. Der Apotheker sollte die Kräutermischung beisteuern und bis die Sache Form annahm, blieb so manches Kartenblatt liegen, ohne gespielt zu werden und der 4. Mann wurde immer ungeduldiger.

Eines Abends platzte ihm der Kragen und er rief: „Schit lot em mit Eurem Schnaps, wi wullt Skat spelen un nich palavern!“

Es hat wohl ein paar Sekunden gedauert, aber dann war den Protagonisten klar: Das ist der Name für unseren Schnaps. Und flugs machte der Lehrer sich daran, das wunderbare Gedicht zu schaffen, das noch immer jede Flasche von „Schit-Lot–Em“ ziert und das die Wirkung und den Geschmack dieses pommerschen Kräuterlikörs so treffend beschreibt.

Als dann auch die Mischung stimmte, Flaschen ausgesucht und Etiketten gezeichnet und gedruckt waren, konnte die Abfüllung beginnen und die Herren konnten sich wieder ihrem Spiel zuwenden.

Der Schnaps wurde im Pommern schnell bekannt und beliebt. Ein „geflügeltes Wort“ aus jener Zeit ist der Ausspruch:

„Schit–Lot–Em is ok een Schnaps“

Nach dem furchtbaren 2. Weltkrieg musste die Familie Kasten wie viele andere fliehen und kam nach Timmendorfer Strand. Dort wurde die Fabrikation von „Schit – Lot – Em“ und anderen Spirituosen wieder aufgenommen und die über die ganze Republik verstreuten Pommern konnten ihren Likör wieder bekommen.

Über Herford/Westfalen und Bad Salzuflen führte der Weg der Betriebsstätte 1997 nach Neustadt in Holstein, wo „Schit-Lot-Em“ und „Einer geht noch“ seitdem vom Enkel des Begründers, Friedrich-Karl Kasten, in 3. Generation nach den alten Rezepten hergestellt werden.
Der Übergang in die 4. Generation ist mit Tochter Andrea Kasten bereits vorgezeichnet. Sie arbeitet seit 2016 gemeinsam mit ihrem Vater in der Familienfirma.